Einen Moment festhalten und mit Freunden und Familie teilen, geht heute schnell. Man sieht es auf diesem Blog. Etwas tolles sehen, das Handy zücken: Klick! Und dann sind es nur noch ein paar Tastengriffe weiter, bis wir zeigen, was uns Freude bereitet hat und die ganze Welt es sehen kann. Natürlich macht das Spaß. Manchmal macht es sogar Sinn, nur leider ist es in der Vielzahl der Bilder und Eindrücke verdammt kurzlebig! Was bleibt denn davon?
Etwas was bleibt
Es geht auch anders: Stifte können über Papier kratzen. In Hefte kann man etwas kleben, stempeln, Ecken rausreißen oder einen Kaffee über wichtige Notizen gießen. Das mag mal ärgerlich sein. Im nächsten Moment ist es jedoch eine Erinnerung. Schreiben und kritzeln macht oft viel mehr Spaß, als bloßes Tasten drücken. Es zeigt etwas von uns und überdauert die Zeit. Und hat nicht fast jeder von uns irgendwo einen besonders liebevoll geschriebenen Brief, ein Rezept oder ein Erinnerung in der Schublade – handgeschrieben?!
Kürzlich verbreitete ich folgendes auf Twitter: Meine Enkel werden einmal schreiben: „Es ist nichts übrig von ihr. Sie hatte ein iPhone.“ Genau so kommt mir inzwischen nämlich oft vor und das ärgert mich. Ich wünsche mir, dass etwas bleibt. das irgendwann ein Zettel von mir aus einem Buch fällt mit einer Notiz von mir, dass irgendwo Aufzeichnungen von mir liegen, die an mich erinnern. Was dann damit geschieht ist fast egal. Aber erst einmal ist noch etwas da!
Aus diesen Gedanken heraus habe ich für meinen Shop ein eigenes Produkt entwickelt: das Ledernotizbuch „Knickerbookerl“. Da sie in reiner Handarbeit in einer kleinen Manufaktur in Österreich hergestellt werden, möchte ich ihre Fertigung hier einmal vorstellen.
Mit Liebe handgemacht: Ledernotizbuch Knickerbookerl
Vorweg: die Idee ist nicht komplett neu, sondern habe ich in ähnlicher Form bereits gesehen. Da ich es trotz großer Bemühungen jedoch nicht ermöglichen konnte, dieses Produkt für meinen Shop zu bekommen, musste ich mir etwas einfallen lassen. Heraus kam das „Knickerbookerl“ mit farbigen Notizbüchern, die man nach Lust und Laune einlegen und ergänzen kann.
Das Notizbuch hält die Hefte über Gummibänder fest und ist mit einem weiteren Gummiband inklusive Stifthalter zu verschließen. Ein Notizheft liegt jedem Knickerbookerl von Anfang an bei, damit man sofort losschreiben kann.
Es eignet sich als Reisetagebuch, für Konferenzen und Notizen daheim. Ich habe meines inzwischen immer dabei und mag mich nicht mehr davon trennen.
Und volle Notizbücher? Hebe ich auf und verwahre sie für meine Enkel….!
Im Sommer 2013 war ich in einer Ledermanufaktur. Dort suchte ich dickes toskanische Büffelleder aus einer Vielzahl von Lederhäuten heraus.
Mit einer Metallstanze muss das Leder auf die erforderliche Größe gebracht werden.
Zunächst ist das Leder sehr dick. Also wird es in einer Lederspaltmaschine zunächst auf eine angenehme Stärke geschnitten, so dass eine gewisse Biegsamkeit gewährleistet ist.
Im nächsten Schritt wird es gefälliger gemacht: Die Lederkanten werden geschliffen und glattpoliert.
Später wird der Bruch mit etwas mehr Druck eingeprägt. Der Prototyp wird mit dem Hammer bearbeitet, damit sich das Knickerbookerl gut schließt.
Hochwertige Notizhefte werden in einer kleinen Druckerei in Deutschland gedruckt und gebunden.
Den schönen Begleittext schrieb der Hamburger Werbetexter Peter Breuer, der auch sonst beratend zur Seite stand und die Entwicklung unterstützte. Danke!
Das Gummiband wird in Süddeutschland hergestellt.
Am Ende muss alles von Hand konfektioniert werden. Die Gummibänder müssen eingezogen, die Bleiplombe geschlossen, das beiliegende Notizheft eingefädelt und alles zusammen in einen, hier in Hamburg angefertigten Geschenkkarton, verpackt werden.
Sicherlich gehen die Knickerbookerl in liebevolle Hände und werden Seite um Seite mit tollen Erlebnissen gefüllt. Und wer meint, man müsste dafür jeglicher moderner Technik abschwören, der irrt. Ich jedenfalls mache das nicht!
Ganz edel und nur in stark limitierter Auflage: Das Knickerbookerl aus Straußenleder.