Fast jeder und jede hat ihn schon einmal bemerkt: den Zahlencode auf Eiern, der auf die Schale aufgedruckt wurde. Diese Kennzeichnung folgt einem europaweit einheitlichen System, das in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und auch in der Schweiz Anwendung findet. Doch was bedeuten diese Codes genau?
Der (geheime) Zahlencode auf Eiern
Die Kennzeichnung setzt sich aus einer Kombination von Ziffern und Buchstaben zusammen, die wichtige Informationen über Herkunft und Haltungsbedingungen liefern: Die erste Ziffer sagt etwas über die Haltung der Legehennen aus. Es folgt ein Buchstabencode, über den das Herkunftsland zu ermitteln ist und danach eine ziemlich lange Zahl, die Auskunft über den Hof gibt, von dem die Eier stammen.
Wer wissen will, wo die Eier verpackt wurden, wann sie gelegt wurden und wie lange sie liegen dürfen, sollte den Karton behalten. Das nämlich ist nur auf diesem nachlesbar. (Tolle Sache – den schmeiß ich immer zuerst weg.) Auch die Gewichtsklasse steht auf der Eierpackung.

Die Bedeutung der Kennzeichnungen auf Eiern
Erste Ziffer – Zahlencode auf Eiern: Haltungsform der Legehennen
0 – Bio-Eier oder auch ökologische Haltung
1 – Freilandhaltung
2 – Bodenhaltung
3 – Käfighaltung oder Legebatterie ( auf jeden Fall werden die Hennen in Gruppen gehalten)
Zweite Stelle – Zahlencode auf Eiern: Buchstaben Als Länderkennzeichnung
Der Buchstabencode gibt Aufschluss über das Herkunftsland:
- DE: Deutschland
- AT: Österreich
- IT: Italien
- FR: Frankreich
- NL: Niederlande
- BE: Belgien
Dritte Stelle Zahlencode auf Eiern – Auskunft über den landwirtschaftlichen Betrieb
Hier erhält man Auskunft über die eigentliche Produktionsstätte. Die Zahl ist ca. 7 Ziffern lang.
Zahl 1-2 benennt das Bundesland
Zahl 3-6 – Betriebsnummer des Legebetriebs, von welchem die Eier kommen
Zahl 7 – Stallnummer
Wichtige Zusatzinformationen auf der Verpackung
Während der Stempelcode auf dem Ei selbst Auskunft über Haltungsform, Herkunftsland und Betrieb gibt, finden sich weitere wichtige Informationen ausschließlich auf der Eierverpackung:
- Verpackungsdatum
- Mindesthaltbarkeitsdatum
- Gewichtsklasse der Eier
Ein Aufbewahren der Verpackung ist daher empfehlenswert, um diese Informationen nicht zu verlieren.
Wie lässt sich die Herkunft von Eiern überprüfen?
So etwas kann passieren: Ich hatte meine Eier an einem Marktstand gekauft und dachte, ich kaufe Eier von Bauern aus der Umgebung. Der Zahlencode zeigte, dass es sich um Eier von Hühnern aus Bodenhaltung handelte, die allerdings von irgendwoher kamen. Das hatte ich mir anders vorgestellt.
Wer genau wissen möchte, woher die gekauften Eier stammen und unter welchen Bedingungen die Legehennen gehalten werden, kann den Erzeugercode überprüfen. Der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen bietet auf seiner Webseite „Was steht auf dem Ei“ eine entsprechende Suchfunktion an. Durch Eingabe der Kennzeichnung erhält man detaillierte Informationen zum Herkunftsbetrieb: www.was-steht-auf-dem-ei.de
Diese Transparenz kann durchaus für Überraschungen sorgen – wie etwa die Erkenntnis, dass vermeintlich regionale Markteier tatsächlich aus industrieller Bodenhaltung stammen können.
Gewichtsklassen und Verwendung von Eiern
Hühnereier werden nach ihrem Gewicht in verschiedene Handelsklassen eingeteilt. Die Klassifizierung reicht von S (unter 53g) über M (53-63g) und L (63-73g) bis hin zu XL (über 73g). Diese Einteilung ist zum Beispiel beim Kochen und Backen relevant, da Rezepte manchmal bestimmte Eiergrößen voraussetzen. Ein durchschnittliches Hühnerei der Klasse M wiegt etwa 60g, während ein Straußenei mit etwa 1,5kg dem Gewicht von 25 Hühnereiern entspricht.
In der deutschen Küche spielen Eier eine vielseitige Rolle: als Hauptzutat in Rühreiern und Omeletts, als Bindemittel in Teigen oder als Grundlage für Soßen wie Mayonnaise oder Hollandaise. In Italien werden Eier beispielsweise für einen guten Pastateig oder in Südtirol für die Schlutzkrapfen gebraucht.
Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland lag 2024 bei etwa 249 Eiern jährlich, wobei in der Osterzeit der Konsum traditionell ansteigt.
Frischtest für Eier
Ein einfacher Frischetest für Eier ist übrigens die Wasserprobe: Frische Eier sinken in einem Glas Wasser zu Boden, während ältere Exemplare aufgrund ihrer vergrößerten Luftkammer an die Oberfläche steigen – ein zuverlässiger Indikator für die Frische, ohne das Ei öffnen zu müssen.
Rezept: Tiroler Bauernpfanne mit frischen Eiern vom Land
Tiroler Bauernpfanne à la Krinnenalpe – Rezept für 2 Personen
Der Artikel erschien erstmalig am 15.April 2014 und wurde aktualisiert.
This really helped clarify things for me.
Eigentlich ganz easy, wenn man es erst einmal weiß….
Wenn ich das nächste Mal Eier kaufe, schau ich drauf.
Darüber habe ich noch nie nachgedacht.
Mandy
Ich habe es ausprobiert. Schmeckt fantastisch.
Danke für die Aufklärung. Das wußte ich bisher noch nicht.