Ötztal. Sölden. Das war für mich jahrelang ein Begriff, den ich immer nur verwendete, wenn ich bei Kaiserwetter vom Stubaier Gletscher in die Runde schaute. Nie schaffte ich es oder besser: nie nahm ich mir die Zeit ein Tal weiter zu fahren um die in der Ferne leuchtenden Gipfel aus der Nähe zu sehen. Unter Sölden stellte ich mir lautes Partyleben vor. Nicht meine Idee von einem erholsamem Aufenthalt in den Bergen.
Um es kurz zu machen: das war halbherzig! Denn das Ötztal, mit Sölden als einem der bekanntesten Wintersportorte der Alpen bietet mehr als HalliGalli und lauten Skizirkus. Man trifft hier auf ausgeprägte Gastfreundlichkeit und so wurde mein kurzer Aufenthalt im Hotel Bergland zu einem ausgesprochenen Wohlfühl-Kurzurlaub, von dem ich entspannt und glücklich nachhause fuhr.
Um ins Ötztal zu gelangen, fährt man aus Richtung Innsbruck kommend die Inntalautobahn bis kurz vor Imst. Von Deutschland gibt es die Möglichkeit über den Fernpass anzureisen. Dann biegt man in ein langgestrecktes von hohen Gipfeln gesäumtes Tal, welches im Winter hinter Sölden bei Hochgurgl und Obergurgl endet. Die Passstraße, die im Sommer nach Italien führt ist im Winter nicht passierbar. (Genaue Anreisetipps findet man HIER.)
Wir hatten Glück und reisten, obwohl es März war, in wunderbare Frühlingstage hinein, die sonniger hätten nicht sein können. Der Himmel war blau und die Berge oben schneebedeckt. So blieb mein Blick vielfach glücklich nach oben gerichtet, sodaß ich die bunte, rummelige Geschäfts-und Partywelt Söldens kaum wahrnahm.
Angekommen im Hotel Bergland, erwartete man uns bereits mit einem Glas Prosecco, welches wir in der großen Lobby mit Kamin gern annahmen.
Das Hotel Bergland existiert seit über 60 Jahren und wurde im Jahr 2009/10 bis auf die Grundmauern, Küche und Keller niedergerissen und als modernes Design-Hotel neu aufgebaut.
Die 86 Zimmer und Suiten des Hotel Bergland sind geräumig und modern eingerichtet. Spannend ist, wie so oft in Tirol, die Verwebung von Tradition und Moderne: während die Geschäftsinhaberin einer alteingesessenen Söldener Hoteliersfamilie entstammt, bestritt die Familie des Mannes ihren Lebensunterhalt mit Erwerben aus der Landwirtschaft. Das bewirkt, dass der Hotelier noch heute eine eigene Schafherde sein eigen nennt und die erwirtschafteten Produkte nach besten Möglichkeiten in den Hotelbetrieb einfließen. Details aus Bergschafwolle ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Räume des Hauses, fördern eine warme Befindlichkeit und geben dem Gast ein heimeliges Gefühl.
Wer das Glück hat in einer der Suiten zu übernachten, findet neben frei stehender Badewanne eine Sauna im Badezimmer. Welch Luxus!
Aber auch normale Zimmer verfügen über ein besonderes Highlight: so hat jeder Raum einen großen gemütlichen Schaukelstuhl, in welchem sich die Zeit vertrödeln lässt und mit jedem Wippen entfernt sich der alltägliche Stress auf wundersame Weise Stück für Stück…
Frühstück und Abendessen genießt man im Bergland im großen Speisesaal, der Buggls-Stube, die nach der Familie der Hausherrin benannt wurde. Zirbenholz an der Decke und fröhlich, freundliches Personal lassen die Abende in guter Erinnerung bleiben.
Wer kein Gast des Hauses ist oder einfach der inkludierten Halbpension überdrüssig, der hat die Möglichkeit im darunter liegenden Stockwerk ein à la carte-Restaurant zu besuchen, in dem es zünftiger zugeht und Fondue und Raclette serviert werden.
Und am Tag?
Ich habe es genossen endlich einmal wieder auf meinem Snowboard zu stehen. Durch die Kürze der Zeit, war es nicht möglich eine der vom Hausherrm angebotenen Wintertouren mitzumachen. Schade eigentlich, denn Sigi Grüner betreibt neben dem Hotel nicht nur eine Schafzucht. Der fünffache Tiefschnee-Weltmeister kennt die Berge rund um Sölden wie kein Zweiter und verrät so Gästen immer wieder die besten Tricks und Tipps zur Region.
Im hauseigenen Intersportgeschäft konnte ich morgens einen Helm ausleihen und zu Fuß ging es die wenigen Meter bis zur Gaislachkoglbahn, die über eine Mittelstation bis auf über 3000 m mitten hinein ins Gletscher-Skigebiet fährt. Alternative Zufahrten wären möglich gewesen. Die Pisten sind riesig. Das muss man einfach selbst „erfahren“. Ich jedenfalls hatte einen wunderbaren Skitag bei Kaiserwetter, den man kitschiger in Prospekten hätte nicht wiedergeben können.
Der Mittag bot noch ein besonderes Highligt: das neu erbaute IceQ-Restaurant auf 3048 m Höhe. Aber darüber berichte ich unbedingt noch ein anderes Mal.
Morgens und abends genoss ich ein Bad im riesigen SkySpa des Hotels. Berge rundherum, Saunagänge und eine geniale Massage – Wünsche blieben bei mir keine offen.
Lachen muss ich noch immer über die großartige Wasser-Schwebeliege, bei der ich bis heute grüble, wie sie eigentlich funktioniert. Warm eingepackt sinkt man nach einer Packung in ein warmes weiches Wasserbett, in dem man eine Zeit lang ruht. Es blubbert und blubbert und man entspannt ungemein. Dann fährt die Liege wieder hoch und man wechselt hinüber zur Massage. Wenn es sowas für zuhause gäbe – ich würd es sofort haben wollen!
Hier noch ein Blick schräg auf das Bergland. Es liegt inmitten von Sölden und bleibt dennoch eine wunderbare Oase, die uns vor allem durch die unglaubliche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Hotelpersonals überzeugt hat. Selten habe ich mich binnen so kurzer Zeit so angenehm erholt.
Der Empfang war lieb, die Bedienung im Restaurant hat trotz der zahlreichen Gäste immer wieder herzlich mit uns gelacht und auch im Spa fühlte man sich ausgesprochen willkommen. Für mich eine der besten Voraussetzungen für entspannte Urlaubstage.
Ich sage herzlich Danke und komme sicher wieder ins Ötztal!
Charis
Bergland ****Superior Hotel Sölden
Bergland Hotel – Falkner KG
Dorfstraße 114
A-6450 Sölden, Ötztal
Tel.: (0043) 5254 2240 0
www.bergland-soelden.at
Das Bergland ist gehört zum Verband der Design Hotels.
Zur Region
Skigebiet Ötztal – Sölden Gaislachkoglbahn http://www.soelden.com/skigebietsinformationen
Restaurant IceQ auf 3048 m über dem Meer http://www.soelden.com/iceq
Diese Reise wurde mir durch Nina Genböck von Genböck PR organisiert, wofür ich mich sehr herzlich bedanke! Danke ebenso an das Haus Bergland für die Einladung. Es war toll!
Unterstützung Fotomaterial: Peter Breuer. Danke!
Das Bergland Hotel in Sölden ist ein wahrer Traum und gehört mittlerweile auch zu uns zu den besten alpinen Wellnesshotels in Österreich.
Wir waren auch mehrmals dort und haben berichtet.