Bei unserer Ankunft im Hotel Das Goldberg in Bad Hofgastein sind wir müde. Fünfzehn Stunden Fahrt liegen hinter uns, eine Autopanne und Stau. Dabei hätte man so bequem mit der Bahn anreisen können. Von München aus sind es nur drei Stunden ohne Umsteigen. Und mit dem Taxi hinauf, ist der Rest ein Klacks.
Im Gasteinertal ist die Nacht hereingebrochen. Von unten flimmern Lichter empor. Schön sieht das aus, wenn man durch die riesigen Fenster der Hotellobby schaut. Als mir der Concierge trotz des späten Check-in die hausinterne Kaffeerösterei und die Brotback-Manufaktur ausführlich vorstellen will, werde ich ungeduldig. Nach Schilderungen über Luxus und Service steht mir gerade nicht der Sinn. Nur wenig später tut mir meine Ungeduld leid. Aber da habe ich auch schon eine Speck- und Käseplatte mit regionalen Köstlichkeiten im Bauch, das frische Bauernbrot aus der hauseigenen Manufaktur und einen wundervollen Teller mit einem köstlichen Schokoladendessert. Jetzt ist alles gut. Ein gutes Glas Wein zum Abschluss und ich bin mit der Welt komplett im Reinen.
Das Goldberg – Ankommen im Gasteiner Tal
Auf dem Zimmer ankommen, erwartet uns der pure Luxus. Die 67 Studios und Suiten sind großzügig und mit heimischen Materialien ausgebaut. Viel Holz, große Glasfronten mit Blick auf den Nationalpark Hohe Tauern und die umliegende Bergwelt und in vielen Zimmern eine Badewanne mit Bergblick – mitten im Raum! Auf dem großen Balkon vor dem Zimmer kann ich den Blick auf das Gasteinertal genießen. Ganz hinten liegt Bad Gastein mit seinen weltbekannten Thermalquellen.
Unten am Haus donnert ein langer Güterzug durch die Nacht, der große Mengen Holz talauswärts bringt. Den Schlaf stört das nicht. Die Zimmer sind prima von der frischen Bergluft durchströmt. Wer empfindlich ist, schließt alles und schläft hinter Dreifachverglasung wie ein König. Ich, die ich auch problemlos sehr viel einfacher ruhen kann, schlafe ohnehin wie ein Stein.
Ein Tag in Bad Hofgastein
Am nächsten Morgen werden wir von strahlendem Sonnenschein geweckt. Die Badewanne mit dem Bergblick ist der Hammer. Jetzt weiß ich noch besser, was mir zuhause immer fehlt… :)
Nach einem Spaziergang rund ums Hotel, genießen wir das Frühstück auf der großzügigen Panoramaterrasse, die das Goldberg-Gebäude umgibt. Vom heimischen Joghurt über Käse, Speck und selbstgemachten Brotaufstrichen gibt es alles, was das Herz begehrt. Wenn man ehrlich ist: es ist so viel, dass man fast Schwierigkeiten hat, sich zu entscheiden.
Beim Zurückbummeln auf das Zimmer treffe ich auf Frau Seer, die Hotel-Chefin. „Nehmen Sie’s doch einfach noch mit!” ermuntert sie mich beim Blick auf die Zuckerschnecke, die mich beim Verlassen des Frühstücksraums verlockt. Ich muss lachen. Etwas Bewegung würde jetzt wohl sicher gut tun…
Sie empfiehlt eine Wanderung mit Blick auf das Tal oder noch besser, die hoteleigenen E-Bikes zu nehmen. Die hätte sie selber erst letzte Woche mit Freude getestet. Man kommt schneller vorwärts und so viel Zeit bleibt uns ja nicht. Schon am Tag darauf müssen wir leider wieder weiter.
Die Bikes werden uns samt Helm an der Rezeption zur Verfügung gestellt. Eine Karte gibt es dazu und ein paar Tipps für die Umgebung. Das Wetter passt auch und wenn man lieber radeln möchte, dann lässt man den für Steigungen angenehmen Akku einfach aus. Sportlich geht also auch. Ich genieße die frische Luft und das satte Grün, das in diesem Jahr durch den vielen Regen besonders üppig erscheint. Oben auf den Gipfeln erkennt man noch immer Überreste von Schnee.
Wir passieren ein großes Freibad und radeln bis Bad Gastein, wo wir noch die ersten Meter des Wasserfallweges mitnehmen. Wer mag, fährt bis hoch in den Kurort. Wir entscheiden uns für mehr Landschaft und nehmen eine größere Runde im Tal.
Zurück im Hotel tut der Po weh. Die große Wellness-Landschaft des Hotels Goldberg ist jetzt genau richtig. Ich teste eine Schwimmgelegenheit nach der anderen. Erst den neu angelegten Naturteich mit dem kleinen Sandstrand davor, der mit seinen vier Metern Tiefe eigentlich ordentlich kalt wäre. Weil dem Chef die Wassertemperatur zu kalt erschienen, gab es ein paar Grad drauf. Nun ist er nicht nur für die ganz Mutigen, sondern auch für die etwas Empfindlichen gut nutzbar. Ich schwimme trotzdem allein, weil inzwischen der nächste warme Sommerregen herabrieselt. Ich find’s toll!
Whirlpool und klassischer Pool beeindrucken mich ebenso mit der fantastischen Aussicht, die man hier rundherum hat. Und in den Saunen ist es genauso. Die Kräutersauna gefällt mir am besten und eine entspannende Packung in einer der Behandlungsräume des Spas pustet die letzten Ermüdungserscheinungen der langen Anreise einfach weg.
Wer es etwas intimer mag (und ein wenig mehr ausgeben möchte), der kann sich das kleine Chalet im Anschluss an die Wellness-Landschaft buchen. In der kleinen feinen Berghütte befinden sich Sauna und Kamin und besonders im Winter ist der Aufenthalt ganz sicher ein besonderer Genuss!
Dass das Goldberg überhaupt hier entstehen konnte, ergibt sich aus der Geschichte der Inhaber. Das Ehepaar Seer ist traditionell im Hotelgeschäft daheim. Nachdem die Eltern von Georg Seer 1982 den alten Bauernhof auf der Pyrkerhöhe gekauft hatten, blieb lange Zeit alles wie gehabt. Eine Ausflugswirtschaft und ein paar Zimmer. Mehr nicht. Dann übernahmen die Seers den Hof 1997 von den Eltern und erweiterten das Drei-Sterne-Haus nach und nach, bis 2010 die endgültige Entscheidung fiel, komplett neu zu bauen. 2013 wurde das neue Haus eröffnet. Auf größerer Fläche und mit einer unglaublichen Ruhe, die sich unweigerlich auf den Gast überträgt. Keine pausenlose Bemühtheit, die ich oft als anstrengend empfinde, sondern Hilfe und Service da, wo der Gast es braucht. Freundliches und fröhliches Personal und vor allem rundherum: NATUR.
Die Abende im Goldberg verliefen angenehm ruhig. Etwas kühler ist es, aber dafür entschädigt der Blick auf das zur Ruhe kommende Tal und die Stille, die uns umgibt, wenn kein Zug talein- oder auswärts rollt..
Das Restaurant serviert feste Menüfolgen mit Spezialitäten aus der Region. Die Weine sind erlesen und man speist in ruhiger, aber geselliger Atmosphäre. Ich mochte die Fenster im Restaurant, um die goldene Bilderrahmen gehangen waren, sodass die dahinter liegende Berglandschaft wie ein Gemälde erschien.
Die Aussicht auf’s nächtliche Tal ließ sich von der Terasse mit einem passenden Getränk genießen.
Das Hotel Goldberg im Winter: Traumlage an der Skipiste
Das Goldberg liegt direkt an der Skipiste. In der Umgebung befinden sich weitere Skigebiete. Ich bin fast ein wenig neidisch auf die Winterurlauber, aber vielleicht komme ich dann einfach noch einmal her?
Über das Hotel Das Goldberg
DAS.GOLDBERG
Haltestellenweg 23
A-5630 Bad Hofgastein
Tel.: +43 (0) 6432 6444
info@dasgoldberg.at
www.dasgoldberg.at/
Offenlegung: Bilder und Text sind im Rahmen einer nicht vergüteten journalistischen Recherche entstanden.
Weitere Tipps zur Umgebung findet Ihr in folgenden Beiträgen:
Buchvorstellung: Franziska Lipp – Beste Aussichten im Salzburger Land
Großglockner Hochalpenstrasse – Eine Einladung zur Schneeräumung
Schneeräumung am Großglockner – Durchstich 2013
Großglockner Wallfahrt – Pinzgauer Wallfahrt nach Heiligenblut
Was für tolle Hotels Bad Gastein doch hat! Die Umgebung ist wunderschön. Immer wieder eine Reise wert.
Sehr schöne, sympathische und lebendige Schilderung eines Hotels, zu dem man sofort aufbrechen möchte! Danke für den Hinweis.