„Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, ein grandioser Blick über das Tal – langsam gleitet die Gondel der Elfer-Lifte von Neustift (993 m) den Berg hinauf und entlässt ihre Passagiere auf einer Höhe von 1.794 m. Hier ist die Luft kühler, oft wäre eine leichte Windjacke angebracht. Aber in diesem Sommer ist alles anders. Ich bin noch keinen Meter gelaufen und es ist schon heiß. Der Traum-Sommer 2018 zeigt seine schönsten Seiten und das heißt heute: schwitzen am Berg!
„Tradition ist nicht das Hüten des Landes, sondern das Bestellen der Felder.“ (Menükarte Autenalm – Stubaital / Tirol)
Wandern über den Dächern von Neustift
Also erst einmal umschauen. Nach links führt der Weg ins Pinnistal und dann weiter zur Karalm. Rechts den Berg hinauf ist nach einer dreiviertel Stunde die Elferhütte erreicht. An einem Hang mit dem Blick talauswärts stürzen sich in schneller Folge Paraglider die Wiese hinab, um dann in großen Bögen und mit farbenfrohen Gleitschirmen ins Tal zu schweben. Es macht Spaß ihnen zu folgen, aber selber fliegen? Nichts für mich.

Ich drehe also um, lasse Bergstation und Panoramarestaurant „rechtsschultrig“ liegen, genau so, wie Patricia vom Schönherr Haus mir den Weg erklärt hat. Der gemütliche Wanderweg der hier beginnt, ist streckenweise schmal, dafür abwechslungs- und aussichtsreich. Auf schattige Abschnitte durch bewaldete Stücke folgen traumhafte Aussichten. Teilweise hinunter nach Neustift, teilweise weit in das Tal hinein mit Blick auf die Stubaier Bergwelt und den Gletscher. Ich genieße die Aussicht und staune wie schnell man die Autenalm erreicht. Eine gute halbe Stunde bin ich gelaufen und schon da.

Friedliches Almleben im Stubaital
Den Kühen neben der Alm scheint die Sonne nichts auszumachen. Nun ja. Sie haben auch alles was sie brauchen. Dass das Wasser für das Vieh durch die extreme Hitze in diesem Jahr nicht mehr ausreicht und mühsam vom Tal hinauf gebracht werden muss, davon bekommt der normale Wanderer nichts mit. Nur wer die Toilette benutzt und die Hände nicht waschen darf, kommt auf die Idee etwas genauer nachzufragen.
Ich werfe einen Blick auf die blauen Schirme der Terrasse und freue mich, wie schön sie in der Sonne leuchten. Es ist laut und es ist voll. Also suche ich mir einen Platz in der urigen Hütte. Hier ist es kühler und gemütlich sieht es auch aus. Kissen stapeln sich in den Ecken und die Decken und Wände sind durch das Heizen im Winter geschwärzt.
Buttermilch und Futterneid auf der Autenalm
Während ich auf meine frische Buttermilch warte, streift der Hüttenhund um meine Beine. Eine Familie am Nebentisch beklatscht jeden Teller der serviert wird und man kann es verstehen. Ich schiele neidisch auf Bauernpfanne und Kaspressknödel herüber. Wollte ich nicht noch weiter, ich könnte mich nur schwer beherrschen.
Nach kurzer Pause breche ich auf. Wer von der Autenalm höher hinauf will, nimmt den Weg zur Elferhütte. Ich entscheide mich für eine Wanderung zur Klamperbergalm (1795 m) in Richtung Talschluß. Das bedeutet zwar, dass der einstündige Wanderweg auf der selben Route zurück gelaufen werden muss. Mir eröffnet es aber die Chance auf Stubaier Köstlichkeiten auf der Autenalm. Vielleicht komme ich so zurück, dass ich noch etwas essen kann?
Ein paar Stunden später bin ich schlauer. Die Wanderung hat müde, aber glücklich gemacht. Die Terrasse vor der Alm hat sich geleert. Nur ein paar wenige Gäste genießen noch den Blick ins Tal. Ich bin zu müde zum essen, aber umso durstiger. Statt einer kleinen Buttermilch, gibt es nun einen großen Bierhumpen voll. Und sie schmeckt!
Kaiserschmarrn am Nachbartisch
Am Nebentisch sitzt Klaus, der Wirt, lacht mich freundlich an und genießt seinen Kaiserschmarrn. Dass die vielen Wanderer Unruhe auf den Berg bringen, die Versorgung des Viehs viel Arbeit bedeutet – man merkt es ihm nicht an. Wie lang der Sommer hier oben geht, will ich wissen. Klaus zuckt unentschlossen mit den Schultern. „Die Saison? Die bestimmt eigentlich der Petrus.“ Dann steckt er sich genüsslich die nächste Gabel in den Mund.
Mich ziehen Dusche und ein kühler Drink hinab ins Tal. Ich könnte den Forstweg nehmen, aber das wären bestimmt zwei Stunden. Nach einer halben Stunde bin ich wieder an der Bergstation.
Autenalm – Neustift im Stubaital – Tirol
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Dieser Artikel ist eine Beitrag der Blogparade „Wandern für Anfänger“ von abenteuerzeilen. → Wandern für Anfänger

Eine leichte Wanderung ins Gebirge wäre eben für mich und meine Freundin! Herrliche Aussichten und die frische Luft regen uns an, Gesundheit zu tanken. Vielen Dank für die Anregung! Wir als Anfänger folgen dem Rat mit riesengroßem Spaß!