Hamburg. Wenn mich in Hamburg jemand nach Kuchen fragt, dann denke ich sofort an das Café „Herr Max“!
Dieser kleine, noch immer junge Laden mit den leckeren Kuchen befindet sich in der Schanze, einem angesagten Viertel, welches jedoch schon länger nicht mehr als Geheimtipp gehandelt werden kann, da es sich inzwischen stark verändert.
„Herr Max“ hat Charme. Alte, leicht morbide Fliesen an den Wänden erinnern an den Glanz vergangener Zeiten. Man überlegt bei Kaffee und Kuchen, was das wohl früher für ein Ladengeschäft war. Das Geschirr sieht aus wie von 100 Flohmärkten liebevoll zusammengekauft und die Kuchen…. Von den Kuchen und Gebäckstücken kann man träumen.
Ich schicke also jeden meiner Besucher mindestens einmal dort hin und bin höchstpersönlich für das Frühstück mit den selbstgebackenen Brötchen ein schnell zu begeisterndes Opfer.
Für Herrn Max bekam ich nun zu meinem Geburtstag einen Gutschein für einen Patisseriekurs. Zugegeben, zunächst dachte ich: „Fein. Ich esse doch eher Tiroler Speck.“. Aber je näher der Abend dann rückte, umso aufgeregter wurde ich.
Angekommen im Laden, saßen 11 Frauen und ein einziger Mann in den gemütlichen alten Sesseln. Es gab ein Begrüßungsgetränk und zwei freundliche Mitarbeiterinnen von Herrn Max stellten sich vor und gaben eine kurze Einführung. Dann ging es in die Backstube..
Ich werde im folgenden Auszüge aus den Aktivitäten des Abends zeigen, aber weder Rezepte angeben, noch jedes Detail nachbilden. Wer Lust bekommt, dem empfehle ich, selbst hinzugehen. Es lohnt sich!
Viel Spaß mit den Impressionen. Wer Fragen zum Kurs hat, ruft am besten direkt dort an: Telefon: 040 69219951
Zu Beginn erhält jeder Teilnehmer ein Heft mit allen Rezepten des Abends, in welches reichlich Notizen gemacht werden dürfen.
Wir beginnen mit einem Mürbteig, aus dem Zitronentartes werden sollen. Da das meine Lieblingskuchen sind, zeige ich hier, wie wir die Fertigungsschritte gezeigt bekamen. Zunächst standen kleine Tarte-Formen bereit.
Aus fertig abgewogenen Zutaten wird in Windeseile ein guter Teig geknetet und zu einer Rolle geformt, die man kühlen muss. Wir müssen nicht warten, sondern können bereits vorbereiteten Teig direkt in einer Maschine ausrollen. Nudelholz oder Weinflasche ginge auch..
In den Teig werden mit einem seltsamen Gerät Löcher gewalzt. Nun gut..
Kreise werden ausgestochen und in die kleinen Tarteformen gelegt. Die Ränder drückt man fest.
Nun gehts ab in den Ofen und nach einer Weile kommen die Tartes leicht gebräunt zurück. Sieht so aus:
In einer großen Kupferschüssel wird die Zitronencreme unter Hitze angerührt. Die fertige Creme wird in die Tartes gefüllt, die dann abkühlen müssen.
Im Anschluß rührt man in einem sauberen Gefäß Eischnee für die Baiserhaube.
In eine Tülle gefüllt kann man eine Masse aus Eiweiß und Zucker beliebig auf die fertigen Tartes spritzen.
Vor dem Genuss muss man nun lediglich noch das Baiser mit einem Brenner auf die gewünschte Bräunung bringen. Das erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl.
Wie das fertige Baiser aussieht, sieht man oben.
Was sonst noch geschah:
Wir machten einen köstlichen Hefeteig für Pflaumendatschi.
Des weiteren lernten wir die Herstellung einer Marillenmousse, das Formen von Marzipan und wir kochten eine wunderbar leckere und einfache Vanillesosse. Auf Geräten, die so wohlgeraten einfach aussahen, dass keiner Angst haben muss, damit nicht klarzukommen.
Am Ende des Kurses bekam jeder eine Tortenschachtel mit seinen Schätzen. Mein Frühstück morgen ist in jedem Falle gerettet.